Autor*innen2022-05-10T10:42:35+02:00

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Hier findet sich eine Übersicht der wichtigsten Akteur*innen, darunter alle Mitarbeiter*innen der ÖGfL von 1961 bis 1975 sowie eine Auswahl von weiteren Schriftsteller*innen und Forscher*innen, die für die ÖGfL von besonderer Wichtigkeit waren und teils über Jahrzehnte mit ihr in Verbindung standen. Der Schwerpunkt liegt auf den internationalen Netzwerken der ÖGfL.

Elias Canetti

Schriftsteller
1905–1994

Geboren in Rustschuk (Türkei, später Bulgarien) und aufgewachsen in Manchester und Wien, studierte Canetti von 1924 bis 1929 Chemie in Wien mit anschließender Promotion. Canetti verfasste Theaterstücke (Hochzeit 1932, Komödie der Eitelkeit 1932) und veröffentlichte 1936 seinen einzigen Roman Die Blendung. 1938 emigrierte Canetti aus Österreich über Paris nach London. Im Exil arbeitete er intensiv an seinem Hauptwerk Masse und Macht, das 1960 erschien. Er erhielt 1972 den Büchner-Preis und 1981 den Nobelpreis für Literatur. Seine Autobiographie erschien in drei Teilen (Die gerettete Zunge, Die Fackel im Ohr, Das Augenspiel). Ab den Siebzigerjahren verlegte er seinen Lebensmittelpunkt in die Schweiz.

Canetti kam 1963 durch Einladung von Wolfgang Kraus das erste Mal wieder nach Wien zurück. Er wurde zu einem engen Vertrauten in England und war noch mehrmals Gast der ÖGfL. 1981 nahm er den ›Franz-Kafka Preis‹ der Österreichischen Franz Kafka Gesellschaft unter der Leitung von Wolfgang Kraus entgegen.

Horst Bienek: Der Nobelpreis für Literatur an Elias Canetti: Die Sprache und das Exil. Ein Schriftsteller, der sein Leben und Werk als „Tod-Feindschaft“ versteht. In: Die Zeit, 23. Oktober 1981

Interview von Elfriede Jelinek mit Elias Canetti (Wien, Dezember 1971). Erschienen in einer Kurzfassung am 5. April 1972 in der Münchner „Abendzeitung“, vollständig in: André Müller, „Über die Fragen hinaus“, dtv, 1998