Autor*innen2022-05-10T10:42:35+02:00

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Hier findet sich eine Übersicht der wichtigsten Akteur*innen, darunter alle Mitarbeiter*innen der ÖGfL von 1961 bis 1975 sowie eine Auswahl von weiteren Schriftsteller*innen und Forscher*innen, die für die ÖGfL von besonderer Wichtigkeit waren und teils über Jahrzehnte mit ihr in Verbindung standen. Der Schwerpunkt liegt auf den internationalen Netzwerken der ÖGfL.

Gerhard Fritsch

Schriftsteller und Redakteur
1924–1969

Gerhard Fritsch wurde in Wien geboren. Als Funker einer Transportfliegerstaffel in Norwegen, Finnland und Russland geriet er 1945 in Kriegsgefangenschaft. Nach Wien zurückgekehrt, studierte er Germanistik und Geschichte. Fritsch war als Gymnasiallehrer, Redakteur und Verlagslektor tätig, ab 1951 war er Bibliothekar der Wiener Städtischen Bücherei. Ab 1959 arbeitete Fritsch als freier Schriftsteller und Redakteur der Literaturzeitschrift Wort in der Zeit (bis zu seiner Kündigung durch die Verlagsleitung 1965). Ab 1966 war er Mitherausgeber von Literatur und Kritik sowie der Wiener Literaturzeitschrift protokolle. Seine frühe Lyrik (Lehm und Gestalt 1954, Der Geisterkrug 1958) griff kollektive Erfahrungen des Kriegs auf. Sein erster Roman Moos auf den Steinen wurde 1956 äußerst positiv aufgenommen, indem der Anschluss an eine „österreichische Tradition“ hervorgehoben wurde, ohne das kritische Potenzial des Werks zu berücksichtigen. Sein zweiter Roman Fasching stieß dagegen 1967 auf Ablehnung.

Die Redaktion der Zeitschriften Wort in der Zeit und Literatur und Kritik befand sich in den Räumlichkeiten der ÖGfL. Nach dem Selbstmord Gerhard Fritschs gründete Wolfgang Kraus die Gerhard Fritsch-Stiftung, welche die Förderung von jungen österreichischen AutorInnen zum Ziel hatte.

Hermann Piwitt: Gerhard Fritsch. In: Die Zeit, 4. April 1969

Susanne Zobl: Zu Leben und Werk von Gerhard Fritsch. In: Der literarische Zaunkönig, H. 1, 2004